Da geht die Post ab!

Sich Nachrichten zukommen zu lassen entspricht einem uralten Bedürfnis des Menschen.

Seit dem alten Ägypten sind Nachrichtenübermittlung überliefert. Ob zu Fuß oder zu Pferde, anfänglich war die Post nur Staatsbeamten und Militär vorbehalten. Für die Allgemeinheit wurde der Postverkehr ab 1520 möglich. Da sicherten straff organisierte Reiter- und Pferdewechsel eine schnellere und effizientere Nachrichtenübermittlung.

Luftpost

Im Altertum flog die Post per Brieftaube. Die Vögel waren flink und zuverlässig und fanden sogar nach über tausend Kilometern den sicheren Heimweg. Bei der Belagerung von Paris, während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71, kamen die Eingeschlossenen auf die Idee, ihre Post per Heißluftballon aus der Stadt zu bringen. Besonders bequem für die Brieftauben, denn diese wurden gleich mit befördert und brachten so die Antworten zurück nach Paris. 1911 gingen dann die ersten Briefe an Bord eines Flugzeuges.

Die Postkarte ist schon über 150 Jahre alt

Zu Beginn war sie nur für kurze Mitteilungen gedacht. Später wurde sie mit gemalten Bildern, dann mit Fotos kombiniert und zur Bildpostkarte – so wie wir sie aus Urlaubsorten kennen. Ansichtskarten mit regionalen Besonderheiten, markanten Bauwerken oder einfach nur mit Sonne, Strand und Meer fehlen heute an keinem Reiseziel, egal ob gleich um die Ecke oder tausende von Kilometern entfernt.

Wann hattest du zuletzt einen persönlichen Gruß im Briefkasten?

Oft ist der Postkasten voll, doch immer seltener versteckt sich darunter eine Postkarte aus fernen Regionen, Urlaubsgrüße von Freunden und noch seltener ein handgeschriebener Brief. Ist das nicht schade?

Natürlich ist unsere alltägliche Kommunikation vielfältiger und schneller geworden. Im direkten Vergleich nimmt eine liebevoll geschriebene Postkarte oder ein ausführlicher Brief den zeitlich längeren Weg zum Adressaten. Aber trotz der gleichen Worte vermitteln sie viel mehr als nur die eigentliche Botschaft. Da sprechen so viele Kleinigkeiten mit – der bunt verzierte Umschlag, das gewählte Papier, der Stift, die Schriftform, ja sogar der Geruch. Ein Kaffeefleck, ein Eselsohr, ein gemaltes Herzchen und dort eine kleine erfundene Comicfigur… jedes Detail verrät uns etwas oder ruft uns die Persönlichkeit ins Gedächtnis. Ganz plötzlich fühlt man sich so nah und verbunden in einer Zeit der Distanz.

Und: Schöne Post macht nicht nur einmal Freude – wir hüten sie, bewahren sie lange auf oder stellen sie an einen gut sichtbaren Ort. So bleiben uns Gefühl und Freude viel länger präsent als bei einer digitalen Nachricht.

Erinnere dich ans Briefeschreiben und Briefebekommen

Lass uns diese wunderbare Kultur wachhalten und schreib mal wieder – einfach so – der Tante, dem Bruder, einer guten Freundin… du wirst staunen, was passiert!

Mach mit bei der Post-Kunst-Aktion!

Da ist das Homeschooling, der Haushalt, die Kinder oder der Garten? Egal – steuere diese klitzekleine kreative Insel im Alltag an – auch wenn sie nur so groß wie eine Postkarte ist:

Jede und Jeder ist eingeladen, der Kunstschule eine Postkarte zu schicken. Schreibe oder male deine Ideen zum Thema „Wenn Du ein Tier wärst…“.

Wir freuen uns auf viele, viele kleine Kunstwerke und Gedanken – und wie es sich gehört: alle Postkarten werden im Schaufenster im Atelier „Grünes Haus“ am Markt Schweina ausgestellt.